Ein Kriminalinspektor soll den Mord an einem reichen alten Mann aufklären, für den man einen jungen Pianisten in Haft genommen hat. Er merkt bald, dass der Verdächtigte alles daran setzt, seine junge Frau zu entlasten: eine Sängerin, die um jeden Preis Karriere machen will.
«Wegen Clouzots Ruf als französischem Hitchcock ist dieser reichere und weniger typische Thriller ein Stück weit in Vergessenheit geraten. Die Krimihandlung ist hier nur der Vorwand für ein atmosphärisches Porträt des Nachkriegs-Paris: kleine Altstadtstrassen, verrauchte Variétés, ein Zirkus, heruntergekommene Wohnungen und eine deprimierende Polizeiwache voller redseliger Figuren. Clouzot arbeitete hier zum ersten Mal mit Armand Thirard, der sein bevorzugter Kameramann werden sollte und einen Stil mit harten Hell-Dunkel-Kontrasten, verschatteten Zonen und expressionistischen Anklängen schuf. (…) Der komplexeste Charakter ist jener des sarkastischen, an Maigret erinnernden Polizeiinspektors, der sich eigentlich seinem Sohn widmen möchte, einem Mulatten, den er aus den Kolonien mitgebracht hat. Clouzots Sicht der Dinge mag die zynischste im ganzen französischen Kino gewesen sein, doch hier zeichnet er seinen Helden mit rarer Wärme.» (Elliott Stein, The Washington Post, 22. Okt. 2002)

Drehbuch: Henri-Georges Clouzot, Jean Ferry, nach dem Roman «Légitime Défense» von Stanislas-André Steeman
Kamera: Armand Thirard
Musik: Francis López, Albert Lasry
Schnitt: Charles Bretoneiche

Mit: Louis Jouvet (Inspektor Antoine), Bernard Blier (Maurice Martineau), Suzy Delair (Jenny Lamour), Pierre Larquey (Émile, Taxichauffeur), Simone Renant (Dora Monier), Raymond Bussières (Albert), Claudine Dupuis (Manon), René Blancard (Polizeichef), Jean Daurand (Picard), Dora Doll (Léa), Joëlle Bernard (Ginette), Robert Dalban (Paulo)

105 Min., sw, 35 mm, F/e, J/14