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Die Sendung der Lysistrata
Fritz Kortner (BRD 1961)

Fritz Kortners Fernsehspiel nach Aristophanes' altgriechischer Komödie über den Sexstreik, mit dem die Athener Frauen ihre kriegsgeilen Männern zur Räson bringen, entstand zur Zeit der Debatte über die atomare Aufrüstung der Bundesrepublik und spielt in einer Rahmenhandlung explizit auf diese an. Zur Publizität des heftig umstrittenen Projekts trug bei, dass der Bühnen- und Regiestar Kortner die 22-jährige Romy Schneider ins Ensemble aufnahm, die nach ihrer Abkehr von Sissi Persona non grata geworden war und beispielsweise vom Boulevardblatt Bild in diesem Zusammenhang als «erlöschender Filmstar» bezeichnet wurde. Ein Teil der Landessender, die der ARD angeschlossen waren, weigerte sich, den vom NDR produzierten Film ins Programm zu nehmen, so dass seine Erstausstrahlung auf die Zeit nach dem offiziellen Sendeschluss gelegt werden musste. Für die Weigerung, an der zuletzt nur noch der Bayrische Rundfunk festhielt, wurden abwechselnd politische und «sittliche» Gründe angeführt. Selbst im fortschrittlichen Nachrichtenmagazin Der Spiegel stand: «Das von anzüglicher Thematik bestimmte Werk bedingt, dass etwa die Darstellerin Romy Schneider in der Rolle der Lysistrata-Gefährtin Myrrhine Verse deklamieren muss, die der einstigen Sissi-Interpretin seltsam anstehen.» (afu)

Drehbuch: Fritz Kortner, nach Motiven der antiken Komödie von Aristophanes
Kamera: Wolfgang Zeh, Frank A. Banuscher
Musik: Herbert Brün
Schnitt: Klaus Dudenhöfer, Ingeborg Taschner

Mit: Barbara Rütting (Lysistrata/Agnes Salbach), Romy Schneider (Myrrhine/Uschi), Karin Kernke (Kalonike), Ruth-Maria Kubitschek (Lampito), Peter Arens (Kinesias/Hans Flims), Willy Reichert (Ratsherr), Wolfgang Kieling (Dr. Salbach), Karl Lieffen (Dr. Hellwig), Franz Schafheitlin (Kienast), Herta Worell (Frau Kienast), Ullrich Haupt (Ellinger), Ursula Graeff (Athenerin/Frau Ellinger)

97 Min., sw, Digital SD, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mi.,
17.2.2010
20:45
Mo.,
22.2.2010
20:45