«Unversöhnlich treffen Künstler und Staatsmacht in Andrej Rubljow aufeinander. Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Cinemascope-Film zeigt den legendären Ikonenmaler Rubljow (etwa 1360–1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler an der Schwelle zur Neuzeit. Menschenverachtende Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber stürzen ihn in eine tiefe schöpferische Krise, gleichzeitig werden sie aber auch zur Triebfeder für die Auseinandersetzung mit der komplexen Position des Künstlers in der Gesellschaft. (…) Als ‹künstlerisch unausgereift› und mit dem Vorwurf, das damalige Russland in einem zu negativen Licht zu zeigen, wird der Film sechs Jahre lang zurückgehalten.» (Programmheft Arsenal, Juni 2009)
«Tarkowskij zeigt sich hier als Meister der epischen Erzählkunst. In dynamischen Montagesequenzen wechselt er von präzis kadrierten Grossaufnahmen zu exakt komponierten Totalen (…). ‹Am Beispiel von Rubljow wollte ich›, so Tarkowskij, ‹die Psychologie des schöpferischen Tuns verfolgen und zugleich die seelische Verfassung und die gesellschaftlichen Emotionen eines Künstlers erforschen.›» (Jörg Hüssy, Xenix, Januar 2008)
Drehbuch: Andrej Michalkow-Kontschalowski, Andrei Tarkowski
Kamera: Wadim Jussow
Musik: Wjatscheslaw Owtschinnikow
Schnitt: Ljudmila Fejginowa, Tatjana Jegorytschewa, O. Schewkunenko
Mit: Anatolij Solonizyn (Andrej Rubljow), Iwan Lapikow (Kyrill), Nikolaj Grinko (Daniel Tschornji, der Schwarze), Nikolaj Sergejew (Theophanes, der Grieche), Irma Rausch (Närrin), Nikolaj Burljajew (Borischka), Jurij Nasarow (Grossfürst/jüngerer Bruder des Grossfürsten), Rolan Bykow (Gaukler), Michail Kononow (Foma), Stepan Krylow (leitender Glockengiesser)
175 Min., sw, 35 mm, Russ/d/f