«Trotz Entrüstungsschreien der eingefleischten Chandler-Puristen ist dies, neben Hawks' The Big Sleep, wohl die intelligenteste aller Verfilmungen seines Werks. Altman bleibt der Romanhandlung trotz einiger wichtiger Änderungen treu, sehr originell ist er jedoch in seiner ironischen Neubehandlung der Geschichte und der Figuren: Der von Elliott Gould gespielte Marlowe ist ein gelassener, herumschlurfender Schmutzfink, der zwar ständig behauptet, für ihn sei alles schon okay so, aber eigentlich dieselben hehren Ideale vertritt wie Chandlers Marlowe. Diese Werte aber passen einfach nicht zum neurotischen, gleichgültigen, flüchtigen Lebensstil der ‹Ich-Generation› des modernen LA. Marlowe versucht einen Freund zu beschützen, der seine Frau erschlagen haben soll, und gerät bis zum Hals in Erpressung, Selbstmord, Betrug und Mord. Altman kommentiert damit nicht nur den Wertewandel in den USA der letzten dreissig Jahre, sondern auch die Film-noir-Mythologie: Der Film strotzt vor ironischen und zärtlichen Referenzen an Chandler (Katzen und Alkoholismus) und frühere Detektivthriller. Die Kamera ist ständig in Bewegung, ihre Stahlgrautöne sind herrlich, das Drehbuch von Leigh Brackett (die am Drehbuch zu The Big Sleep mitschrieb) ist wunderbar, die Schauspielerei glänzend. Einer der besten Filme der Siebziger.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Leigh Brackett, nach dem Roman von Raymond Chandler
Kamera: Vilmos Zsigmond
Musik: John Williams
Schnitt: Lou Lombardo

Mit: Elliott Gould (Philip Marlowe), Nina Van Pallandt (Eileen Wade), Sterling Hayden (Roger Wade), Mark Rydell (Marty Augustine), Henry Gibson (Dr. Verringer), David Arkin (Harry), Jim Bouton (Terry Lennox), Warren Berlinger (Morgan), Jo Ann Brody (Jo Ann Eggenweiler), Jack Knight (Mabel), David Carradine (Dave, ungenannt), Arnold Schwarzenegger (Gangster in Augustines Büro, ungenannt)

112 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, J/14