Lose auf den Erinnerungen von Bertha Thompson basierend, erzählt Boxcar Bertha das Leben dieser ungewöhnlichen Frau, die in den dreissiger Jahren zusammen mit dem Gewerkschafter Big Bill Shelley und dem Spieler Rake Brown die Zugstrecken von Arkansas unsicher machte. Sie beraubten die Reichen und Mächtigen, um damit gewerkschaftliche Anliegen zu unterstützen.
Scorseses erste aufwendigere Produktion war eine Auftragsarbeit für Roger Corman, den damals erfolgreichsten amerikanischen Produzenten sogenannter Exploitationfilme für den Teenager- und Drive-in-Markt. «Ich gehe davon aus, dass Corman seine Crew mit der Hoffnung in den Süden schickte, dass sie mit einem hübschen, einfachen, sex- und gewaltgespickten Film fürs Sommergeschäft zurückkäme. Doch er hat etwas anderes, Besseres bekommen. Scorsese setzt mehr auf Stimmungen und Atmosphäre als auf Action, und die Gewalt ist bei ihm immer schonungslos und unangenehm, nie befreiend und aufstachelnd, wie es die ‹New Violence› sein soll.» (Roger Ebert, 19.7.1972, zit. nach Scorsese by Ebert, Chicago/London 2008)
«Ein verrückter Film, wild und gewalttätig, aber auch zärtlich und voller Liebe für seine Figuren. Ein kruder Film, wunderschön.» (Norbert Grob, Die Zeit, 24.7.1981)

Drehbuch: Joyce Hooper Corrington, John William Corrington, nach dem Roman «Sisters on the Road» von Ben L. Reitman
Kamera: John Stephens, Gayne Rescher
Musik: Gib Guilbeau, Thad Maxwell
Schnitt: Buzz Feitshans

Mit: Barbara Hershey («Boxcar» Bertha Thompson), David Carradine (Big Bill Shelly), Barry Primus (Rake Brown), Bernie Casey (Von Morton), John Carradine (H. Buckram Sartoris), Victor Argo (McIver I), David R. Osterhout (McIver II), Harry Northup (Harvey Hall), «Chicken» Holleman (Michael Powell), Grahame Pratt (Emeric Pressburger), Martin Scorsese (Bordellbesucher, ungenannt)

92 Min., Farbe, 35 mm, E/f