Als Fortsetzung und Gegenstück zu Scorseses «persönlicher Reise durch amerikanische Filme» setzt dieser filmhistorische Essay ebenfalls beim persönlichen Hintergrund an: bei Scorseses sizilianischen Wurzeln und bei seinen kindlichen (Pantoffel-)Kinoerlebnissen mit italienischen Antikenschinken in New Yorks Little Italy. Als Herzstück des ersten Essayteils schält sich jedoch bald der Neorealismus heraus, dessen Geschichte und Ästhetik Scorsese mit besonderem Gespür für De Sica, Visconti und für die – auch weniger bekannten – Filme Rossellinis aus der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges heraus entwickelt. Ebenso klug gewählt und noch breiter sind die Ausschnitte im zweiten, stärker eklektizistischen Teil, wo Scorsese beschreibt, wie ihm Fellini und Antonioni die Augen für ungeahnte weitere Möglichkeiten des Kinos öffneten. (afu)

Drehbuch: Martin Scorsese, Suso Cecchi D'Amico, Raffaele Donato, Kent Jones
Kamera: Phil Abraham, William Rexer
Schnitt: Thelma Schoonmaker

245 Min., Farbe + sw, 35 mm, E/i + I/e