«Während der Sommerfrische in einem französischen Luxushotel unweit der schweizerischen Grenze begegnen sich Ende der fünfziger Jahre ein verträumter junger Mann, der sich der Einberufung zum Militär entzieht, eine attraktive junge Schauspielerin, die vom Kinoruhm träumt, und ihr väterlicher Begleiter, ein homosexueller, leicht exzentrischer Arzt. Die drei verwickeln sich in einen melancholischen Liebesreigen, der in ambivalenter Offenheit endet. Mehr an Stimmungen als an der Handlung interessiert, schafft der atmosphärisch reizvolle Film mit eigenwilligem Erzählrhythmus ein Flair von eleganter Noblesse mit einem Schuss Morbidität und Erotik.» (Reinhard Lüke, film-dienst 17/1994)
Der Film ist nach Patrick Modianos Roman «Villa triste» gedreht, doch «gesteht Leconte eine weitere unerwartete, aber aufschlussreiche Inspirationsquelle ein: Breakfast at Tiffany’s (1961) von Blake Edwards nach Truman Capotes Roman. Ähnlichkeiten gibt es (…) sowohl im satirischen Ton als auch in der sehr freien Struktur der Erzählung und in der Zeichnung der Figuren. (…) Lecontes Hommage gilt einem Film, aber auch dem Parfum einer Epoche, den ausgehenden fünfziger Jahren und dem Beginn der folgenden Dekade.» (Yann Tobin, Positif, April 1994)

Drehbuch: Patrice Leconte, nach einem Roman von Patrick Modiano
Kamera: Eduardo Serra
Musik: Pascal Estève
Schnitt: Joëlle Hache

Mit: Jean-Pierre Marielle (Réne Meinthe), Hippolyte Girardot (Victor Chmara), Sandra Majani (Yvonne Jacquet), Richard Bohringer (Yvonnes Onkel), Paul Guers (Daniel Hendrickx), Corinne Marchand (Besitzerin des Tilleuls), Philippe Magnan (Pulli), Claude Dereppe (Roger Fossorié), Isabelle Tinard (Tounette)

86 Min., Farbe, 35 mm, F