Ein jüdischer Professor aus Krakau betreibt im ärmlichen Harlem eine Pfandleihe. Er schirmt sich gegen die gewalttätige Umwelt mit grober Gleichgültigkeit ab – erst durch einen Opfertod kann er sich aus seinem verbitterten und versteinerten Dasein befreien.
Ein sehr menschliches Drama über Mitschuld und Läuterung eines Holocaust-Überlebenden, «in dem herkömmliche Symbolisierungen sehr geschickt und wirkungsvoll verwendet werden: Das Innere der Pfandleihe mit ihren unübersichtlichen schmalen Gängen, abgesicherten Kammern und den Gittern allerorten gleicht einem Gefängnis, in dem die Hauptfigur eingesperrt ist. (…) Die unterdrückte Vergangenheit dringt anfangs blitzartig kurz, später etwas länger, in sein Bewusstsein zurück. (…) Rod Steiger gestaltet seine Rolle sehr differenziert und präzise: Diesem schweren, massigen, rundschädligen Mann ist anzumerken, dass die schroffe harte Kruste einen glühenden Kern ummantelt. (…) Lumet lässt sich überraschend viel Zeit, um beinahe dokumentarisch das Milieu zu zeigen, die Strassen, den Schmutz, die Menschen, die hier gross geworden sind, dem Elend nie entfliehen können.» (Thomas Koebner, Reclam Filmklassiker)
Drehbuch: David Friedkin, Morton S. Fine, nach dem Roman von Edward Lewis Wallant
Kamera: Boris Kaufman
Musik: Quincy Jones
Schnitt: Ralph Rosenblum
Mit: Rod Steiger (Sol Nazerman), Geraldine Fitzgerald (Marilyn Birchfield), Jaime Sánchez (Jesus Ortiz), Brock Peters (Rodriguez), Thelma Oliver (Ortiz' Freundin), Marketa Kimbrell (Tessie), Baruch Lumet (Mendel), Juano Hernandez (Mr. Smith), Linda Geiser (Ruth Nazerman), Nancy R. Pollock (Bertha), Morgan Freeman (Mann auf der Strasse, ungenannt)
116 Min., sw, 16 mm, E/d/f