Was hat den StaIIburschen Alan Strang dazu getrieben, seine Pferde zu blenden? Psychiater Martin Dysart arbeitet sich langsam in die Psyche des Jungen vor und findet in dessen Seele ein Gemisch aus religiösem Wahn und sexueIIen Begierden. Doch je weiter sein BIick in die finsteren Abgründe eindringt, desto stärker machen sich auch seine eigenen verdrängten Probleme bemerkbar.
Sidney Lumet transformiert den theatralischen Symbolismus aus Peter Shaffers Drama in filmischen Realismus und schwankt dabei etwas unentschieden zwischen poetischer Stilisierung und Naturalismus. Dennoch sollte man dieses beklemmende Psychogramm nicht verpassen, nicht zuletzt wegen der herausragenden Schauspieler: «Peter Firth spielt den Jungen mit so subtiler Sicherheit, dass er uns dabei fast vergessen lässt, wie ungeheuer schwierig es ist, solchen Stoff überhaupt zuwege zu bringen. Richard Burton passt mit seinem Selbsthass und seinem Überdruss als Psychiater ausgezeichnet.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 9.11.1977)

Drehbuch: Peter Shaffer, nach seinem Theaterstück
Kamera: Oswald Morris
Musik: Richard Rodney Bennett
Schnitt: John Victor-Smith

Mit: Richard Burton (Dr. Martin Dysart), Peter Firth (Alan Strang), Colin Blakely (Frank Strang), Joan Plowright (Dora Strang), Harry Andrews (Harry Dalton), Eileen Atkins (Hester Saloman), Jenny Agutter (Jill Mason), Kate Reid (Margaret Dysart), Ken James (Mr. Pearce), Elva Mai Hoover (Miss Raintree)

137 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f