«Vier Menschen (und ein Hund) vor der unwirtlichen, kargen Landschaft des Sertão, der Hochebene des Hungers im Nordosten Brasiliens. Vier Minuten lang bereitet Nelson Pereira dos Santos seinen Film mit dieser Einstellung vor: eine bittere Symphonie der Armut. Der Landarbeiter Fabiano, seine Frau und seine beiden Kinder müssen ihr Haus verlassen: die Dürre lässt ihnen keine Überlebenschancen. Sie ziehen durch den Sertão. Während einer Regenperiode kommen sie auf einer ‹Fazenda› unter. Fabiano kann ein bisschen Geld verdienen, das er aber in der nächsten Kneipe versäuft. Er wird von einem Polizisten ins Gefängnis geworfen, kommt wieder frei. Am Ende zieht die Familie weiter durch den Sertão, einem ungewissen Schicksal entgegen. Gezeigt wird das in poetischen Bildern eines kritischen Realismus – anklagend, aber nicht ohne Optimismus. Vidas Secas markiert einen Höhepunkt im realistischen Film Brasiliens.» (Klaus Eder, Filmpodiumszeitung, Mai 1996)
Drehbuch: Nelson Pereira dos Santos, nach dem Roman von Graciliano Ramos
Kamera: José Rosa, Luis Carlos Barreto
Musik: Leonardo Alencar
Schnitt: Rafael Justo Valverde
Mit: Átila Iório (Fabiano), Maria Ribeiro (seine Frau), Orlando Macedo (der Polizist), Jofre Soares (der Gutsbesitzer), Arnaldo Chagas, Nabori Costa, Walter Monteiro
105 Min., sw, 35 mm, Bras/d