Am 10. Mai 1940 fällt die Wehrmacht in Holland und Belgien ein. Ein deutscher Flüchtling in der Schweiz erlebt an diesem Tag die Reaktionen der Bevölkerung, die auch in ihrem Land eine Invasion befürchtet.
Schnyders Film, «jenen ereignisreichen Tag aufgreifend, als die Armeen Hitlers Holland und Belgien überfielen und die Schweiz stündlich den Angriff gleichfalls erwartete, hat, als er 1957 auf die Leinwand gelangte, Diskussionen entflammt, wie es sie um einen Film in unserem Land vorher selten gegeben hat.» (Martin Schlappner)
«Im Gegensatz zum Film im Dienste der Geistigen Landesverteidigung sehen wir den kleinen Mann (…), der welthistorische Ereignisse kommentiert und in privater Diskussion, im freien Diskurs des Bürgers scheinbar, Regierungsentscheide vorbereitet oder vorwegnimmt: Er zeigt Politik nicht mehr als von ‹oben› diktierte Richtlinie, sondern als Prozess der Meinungsbildung an der Basis. (…) Der Film ist im Detail viel aufmerksamer und sorgfältiger als jeder andere Film, der bei uns in den fünfziger Jahren produziert wurde.» (Werner Wider: Die Schweiz als Ritual. Der Schweizer Film 1929–1964)
Drehbuch: Wilhelm Michael Treichlinger, Arnold Kübler, Franz Schnyder
Kamera: Konstantin Irmen-Tschet
Musik: Robert Blum
Schnitt: Hans Heinrich Egger
Mit: Linda Geiser (Anna Marti), Heinz Reincke (Werner Kramer), Therese Giehse (Ida Herz), Hermann Wlach (Julius Herz), Emil Hegetschweiler (Emil Tschumi), Heinrich Gretler (Wachtmeister Grimm), Max Haufler (Neuenschwander), Gustav Knuth (Konsul), Walter Roderer (Soldat), Fred Tanner (Albert Widmer), Yvette Perrin (Jeannette Perrin), Hans Gaugler (Fritz Steiner)
95 Min., sw, 35 mm, Dialekt/f, 12 J