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Erzählungen unter dem Regenmond
(Ugetsu monogatari)
Kenji Mizoguchi (Japan 1953)

«Kenji Mizoguchis Ugetsu monogatari ist einer der grossartigsten Filme aller Zeiten. (…) Die Helden sind grob und brennen vor Ehrgeiz, aber der Stil des Films ist elegant und geheimnisvoll, und irgendwie weiss man schon, bevor es einem gesagt wird, dass es sich um eine Geistergeschichte handelt. (…) Anders als Geistergeschichten aus der westlichen Kultur, versucht Mizoguchi uns mit seinen Geistern weder zu erschrecken noch zu schockieren: Die Entdeckung des zweiten Geists erscheint uns als ein Moment der ruhigen Offenbarung.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 9.5.2004)
Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert, zur Zeit verheerender Bürgerkriege. Die Schwäger Genjuro und Tobei, beide Töpfer, führen auf dem Lande mit ihren Familien ein einfaches Leben und träumen von Besserem. «Tobei will Samurai werden. Er kauft sich eine Rüstung, und als er zufällig den Kopf eines toten Generals an sich bringt und sich als Sieger über diesen schrecklichen Gegner ausgibt, macht er schnell Karriere. Genjuro gerät in das Schloss der Prinzessin Wakasa und wird ihr Geliebter. Bei einem Besuch in der Stadt erfährt er jedoch, dass die Prinzessin ein Geist ist. Er kämpft gegen ihren Zauberbann und erwacht im Gras neben der verwitterten Ruine des Schlosses, in dem er mit Wakasa gewohnt hat. Unterdessen ist Genjuros Frau von Soldaten getötet und Tobeis Frau vergewaltigt worden. Sie geht in ein Bordell und trifft hier auf ihren Mann. Genjuro kehrt nach Hause zurück, wo seine Frau ihn erwartet und begrüsst. Erst am nächsten Morgen erfährt er, dass sie längst tot ist und dass ihm ein Geist erschienen ist. Tobei kehrt mit seiner Frau in die Heimat zurück.» (Reclams Filmführer)
«Als einer der vollendetsten Filme der japanischen Filmgeschichte vereint Ugetsu monogatari die Traditionen des Historienfilms mit der modernen Beobachtung menschlicher Gefühle und mit Mizoguchis wiederkehrendem Thema des Gegensatzes zwischen den zerstörenden und erlösenden Aspekten der Liebe einer Frau. Trotz der Bedeutung des Übenatürlichen in der Geschichte wird Mizoguchis poetische Darstellung niemals zur Fantasie. Die Qualität seiner Vision beruht auf langen Kameraeinstellungen, vielen Totalen und vorsichtigen, überlegten Kamerabewegungen. Dies bewirkt, dass die lyrische Bestätigung menschlicher Werte und der Hintergrund von Krieg und Leid ein untrennbares Ganzes ergeben.» (Mariann Lewinsky)

Drehbuch: Yoshikata Yoda, Matsutaro Kawaguchi, nach den Erzählungen «Asaji ga yado» und «Jasei no in» von Akinari Ueda
Kamera: Kazuo Miyagawa
Musik: Fumio Hayasaka, Tamekichi Mochizuki, Ichiro Saito
Schnitt: Mitsuzo Miyata

Mit: Masayuki Mori (Genjuro, der Töpfer), Sakae Ozawa (Tobei, sein Bruder), Machiko Kyo (Lady Wakasa), Kinuyo Tanaka (Miyagi), Ichisaburo Sawamura (Genichi), Mitsuko Mito (Ohama), Kikue Mori (Ukon), Sugisaku Aoyama (alter Priester), Eigoro Onoe (Ritter), Saburo Date (Vasall), Reiko Kongo (alte Frau im Bordell)

97 Min., sw, 35 mm, Jap/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
10.7.2008
18:15
Sa.,
12.7.2008
20:45
So.,
13.7.2008
15:00
Mi.,
16.7.2008
18:15
Do.,
17.7.2008
18:15
Fr.,
18.7.2008
20:45
So.,
20.7.2008
18:15
Mi.,
23.7.2008
20:45
Fr.,
25.7.2008
18:15
So.,
27.7.2008
15:00
Mo.,
28.7.2008
20:45