Will, ein Killer im Ruhestand, hat mit seinem alten Leben radikal gebrochen und lebt als Einsiedler in Wales. Nachdem aber sein kleiner Bruder Opfer eines Überfalls geworden ist und daraufhin Selbstmord begangen hat, sieht Will sich gezwungen, nach London zurückzukehren, um sich zu rächen.
Wie in Get Carter 33 Jahre zuvor, lässt Mike Hodges in I'll Sleep When I'm Dead einen Gangster nach den Gründen für den Tod eines Bruders suchen. Wiederum ist von Anfang an klar, dass der Rachefeldzug tragisch enden wird. Doch das Drama entwickelt sich ganz entgegen den genretypischen Erwartungen: keine abrupte Gewalt, keine hektischen Verfolgungsjagden – langsam und umgeben von einer gewissen Kühle entwickeln sich die verschiedenen Stränge der Geschichte und Schritt für Schritt werden die psychologischen (Ab-)Gründe der Protagonisten sichtbar.
«Hodges' umsichtige Regie, zusammen mit Trevor Prestons angenehm knappem Drehbuch, lassen I'll Sleep When I'm Dead zu einer bluesartigen, urbanen Studie werden über das so homoerotisch wie homophob aufgeladene Männlichkeitsbild in der Unterwelt und über verdrehte Moralvorstellungen von Scham, Status, Rache und Vergebung.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Trevor Preston
Kamera: Michael Garfath
Musik: Simon Fisher-Turner
Schnitt: Paul Carlin

Mit: Clive Owen (Will Graham), Jonathan Rhys-Meyers (Davey Graham), Charlotte Rampling (Helen), Malcolm McDowell (Boad), Jamie Foreman (Mickser), Ken Scott (Frank Turner), Sylvia Syms (Mrs. Bartz), Alexander Morton (Victor), Paul Mohan (Untersuchungsrichter)

102 Min., Farbe, 35 mm, E/d