Ray, früher politischer Aktivist, ist jetzt Krimineller und überfällt zusammen mit seiner Gang ein Gelddepot – dies ist der letzte Coup für Ray, danach soll Schluss sein. Doch tags darauf entdecken sie, dass ihnen die Beute geklaut wurde. Bald wird klar, dass einer aus den eigenen Reihen der Verräter ist – eine brutale Hetzjagd beginnt.
Face ist weit mehr als eine blosse Variation des Heist-Genres – hier wird der gesellschaftliche wie der politische Zustand Grossbritanniens nach Thatcher/Major und vor Blairs New Labour abgehandelt. Verbrechen ist hier keine Frage des Lifestyles, sondern eine ökonomische Notwendigkeit. Schonungslos ehrlich, brutal und trotzdem mit viel Humor inszeniert Antonia Bird nah am wahren Leben von Londons East End, ohne dabei die Gründe für die Taten der Menschen zu erklären oder diese gar entschuldigen zu wollen.
«Ronan Bennetts hartgesottenes Drehbuch hält die Spannung durchgehend am Schwelen, der exzellente Carlyle und die restliche Bombenbesetzung schaffen es, dass man sich um sie sorgt – und die düsteren Wintertage Londons werden so richtig spürbar. Hier gilt: Jeder gegen jeden, die Zeit ist knapp.» (Tom Charity, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Ronan Bennett
Kamera: Fred Tammes
Musik: Andy Roberts, Adrian Corker, Paul Conboy
Schnitt: St. John O'Rorke

Mit: Robert Carlyle (Ray), Ray Winstone (Dave), Steven Waddington (Stevie), Philip Davis (Julian), Damon Albarn (Jason), Lena Headey (Connie), Peter Vaughan (Sonny), Sue Johnston (Alice, Rays Mutter), Gerry Conlon (Vince), Andrew Tiernan (Chris)

106 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f