Harold Shand, unangefochtener Londoner Gangsterkönig, wittert in der Entwicklung der Docklands eine profitable Chance und will zusammen mit amerikanischen Investoren ein Projekt lancieren. Ein Unterfangen, das auch von der politischen Seite unterstützt wird – und das nicht nur, weil Shand Politiker wie Polizisten besticht. Die Rechnung indes hat er ohne die neuen, noch unbekannten Mitspieler gemacht.
The Long Good Friday, Vorbote der Thatcher-Dekade mit all ihren Neuerungen auf dem für viele erbarmungslosen freien Markt, wurde 1979 zwar fürs Fernsehen gedreht, wegen der gezeigten Gewalt jedoch nicht ausgestrahlt und erst zwei Jahre später von einem Filmverleih übernommen. Harold Shand als scheinbarer Traditionalist aus dem Londoner East End hat das Potenzial der neuen Marktpolitik erkannt und will es mit allen Mitteln für sich nutzen.
«Selten habe ich eine Filmfigur gesehen, die so vollumfänglich lebendig wird: Shand ist ein monströser, unbarmherziger und sadistischer Mensch. Zugleich aber steckt er voller Widersprüche, so dass wir ihn manchmal gut verstehen können und beinahe schon Zuneigung für ihn empfinden. Er hat einen starken Charakter, ist ein überkompensierender Cockney, zart besaitet, und doch imstande, den hartgesottensten Gangster in Furcht und Schrecken zu versetzen – und einer, der zittert, wenn seine Freundin ihre Stimme gegen ihn erhebt. (…) Eine verblüffende Filmarbeit, nicht nur wegen Hoskins' Schauspielerleistung, sondern auch wegen der unglaublichen Energie, die in diesem Film steckt, wegen der hypnotischen Musik und – sonderbarerweise – auch wegen seines einnehmenden, teils sehr brutalen Humors.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times, 1.1.1981)

Drehbuch: Barrie Keeffe
Kamera: Phil Meheux
Musik: Francis Monkman
Schnitt: Mike Taylor

Mit: Helen Mirren (Victoria), Bob Hoskins (Harold Shand), Dave King (Parky), Eddie Constantine (Charlie), Bryan Marshall (Harris), Derek Thompson (Jeff), Paul Freeman (Colin), Leo Dolan (Phil), Kevin McNally (junger Ire), Patti Love (Carol), Pierce Brosnan (erster Ire), Daragh O'Malley (zweiter Ire)

114 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f