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Chung Kuo – Cina
Michelangelo Antonioni (Italien 1972)

Auf Einladung chinesischer Funktionäre bereist Antonioni 1972 für das italienische Fernsehen während fünf Wochen das noch kaum bekannte, vom Westen weitgehend abgeschottete China der Kulturrevolution. Das Ergebnis ist eine fast vierstündige, hauptsächlich im Grossraum Beijing-Shanghai angesiedelte Reportage, die ausserhalb Italiens nur stark gekürzt ausgestrahlt und parallel fürs Kino auf rund zwei Stunden angelegt wird.
«Der Film verwendet einen durchgehenden Kommentar, der Gespräche, Lieder, Transparente, Spruchbänder und Ähnliches erklärt. Die Kamera zeichnet die Kleinigkeiten des Alltags auf. (…) Die visuellen Eindrücke sind eher unpolitisch. Die Menschen sind ausserordentlich würdevoll, die Kamera beobachtet ihre Gesichter genau, aber der Kommentator gesteht, dass sich wenig daraus ablesen lässt.» (Seymour Chatman, Paul Duncan, Hg., Michelangelo Antonioni, Taschen Verlag 2004)
Nur selten konnte Antonioni der Zensur entkommen und mit versteckter Kamera filmen, entsprechend kontrovers wurde der Film im ideologisch erhitzten Klima nach 1968 aufgenommen. Während die chinesischen Behörden und die maoistische Linke dem Regisseur seine «imperialistischen» Blicke auf das unterentwickelte Land vorwarfen, kritisierten ihn westliche Kommentatoren als naiv. (afu)

Drehbuch: Michelangelo Antonioni, Andrea Barbato
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Luciano Berio
Schnitt: Franco Arcalli

Mit: Michelangelo Antonioni (Erzähler)

128 Min., Farbe, 35 mm, E

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
21.10.2007
12:00