«Ein intelligentes Remake von Ophüls’ The Reckless Moment mit homosexuellen Vorzeichen. In einer ihrer bis jetzt besten darstellerischen Leistungen spielt Swinton eine Frau, deren Sohn sich auf einen Stricher eingelassen hat. Als sie die Leiche des Mannes findet, versucht sie, diese zu verstecken, wird aber bald darauf erpresst. (…) Die Filmemacher haben es geschafft, die Geschichte in die Gegenwart zu übertragen, ohne dass das Melodrama ins Hysterische oder Kitschige kippen würde.» (Geoff Andrews, Time Out Film Guide)
«The Deep End überführt eine filmische Tradition in das Kino der Postmoderne: die Tradition, das Melodrama zum Film noir aufzuputzen. Ich nenne das gerne ‹film gris›. Hier ein Film über eine Frau, die sich denkend und schweigend durch eine Krise manövriert. (…) Sicher hat auch die hohe Moral, die Margaret ebenso wie ihr Erpresser Alek an den Tag legen, etwas Altmodisches. Aber im guten Sinne. Alek ist beeindruckt von Margarets Kraft, die resolut den Leichnam entsorgt und sich danach mit ihrer Tochter über den Zustand des Automotors verständigt. Die mit der einen Hand das Herz des ohnmächtigen Schwiegervaters massiert und mit der anderen Alek zur Mithilfe heranzitiert. Alek wollte Margaret finanziell ausnehmen, aber niemals quälen. Auf so gesehen altmodische Weise wird aus dem schwarzen Mann in ihrem Vorgarten ein Engel an ihrer Seite.» (Tilda Swinton im Interview mit Birgit Glombitza, filmtext.com)

Drehbuch: Scott McGehee, David Siegel, nach dem Roman «The Blank Wall» von Elisabeth Sanxay Holding
Kamera: Giles Nuttgens
Musik: Peter Nashel
Schnitt: Lauren Zuckerman

Mit: Tilda Swinton (Margaret Hall), Goran Visnjic (Alek Spera), Jonathan Tucker (Beau Hall), Peter Donat (Jack Hall), Josh Lucas (Darby Reese), Raymond J. Barry (Carlie Nagel), Tamara Hope (Paige Hall), Jordon Dorrance (Dylan Hall), Heather Mathieson (Sue Lloyd)

101 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f