Der Sohn eines gefeierten Antifaschisten besucht dreissig Jahre nach dessen Tod seine Heimatstadt, um die Mörder des Vaters zu finden. Er verstrickt sich in ein Netz von Andeutungen, die Recherche erweist sich zunehmend als Selbstsuche, bei der die Vergangenheit die Gegenwart überwuchert.
Abgedreht kurz vor Il conformista, doch erst einige Wochen nach dessen Premiere uraufgeführt, zeigt Bertoluccis zweiter Film über die Zeit des italienischen Faschismus den Regisseur «auf der Höhe seines Könnens. Strategia del ragno baut ein kulturelles Verweissystem von verwirrender Dichte auf und bleibt jederzeit packend und aussergewöhnlich. (…) Die Welt, die der Protagonist erforscht, ist voller Geheimnisse, Omen, Ambivalenzen und Zeichen einsetzenden Wahnsinns. Sie löst sich schliesslich in einem Rätsel auf, das die reichhaltigste Hommage des Kinos an alles Bemerkenswerte beim Autor der Vorlage, Jorge Luis Borges, ist.» (Tony Rayns, Time Out Film Guide)
«Die umwerfende Kameraarbeit Vittorio Storaros (…) macht diesen Film zu einem cineastischen Ereignis.» (Spiros Gangas, Edinburgh University Film Society)

Drehbuch: Bernardo Bertolucci, Marilù Parolini, Eduardo de Gregorio, nach der Erzählung «Tema del traidor y del héroe» von Jorge Luis Borges
Kamera: Vittorio Storaro, Franco Di Giacomo
Musik: Giuseppe Verdi, Arnold Schönberg
Schnitt: Roberto Perpignani

Mit: Giulio Brogi (Athos Magnani), Alida Valli (Draifa), Tino Scotti (Costa), Pippo Companini (Gaibazzi), Franco Giovanelli (Rasori)

100 Min., Farbe, 35 mm, I/e