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Le juge et l'assassin
Bertrand Tavernier (Frankreich 1976)

Gegen Ende des 19. Jahrhunders kommt es in der französischen Provinz zu einer Mordserie. Für den Untersuchungsrichter Rousseau liegt der Fall klar: Ein ehemaliger Soldat, der kurz zuvor im Affekt auf seine Verlobte geschossen hat, ist der Täter. Mit allen Mitteln setzt sich Rousseau für die Verurteilung und Hinrichtung des Exsoldaten ein.
Eine Mischung aus Kriminalstück und Psychodrama, mit hervorragenden Darstellern. «Tavernier zeigt die tückischen Fallstricke der Macht auf. In einer Zeit, als die vom Antiklerikalismus erschütterte Kirche gegen Jules Vallès predigte und Victor Hugos ‹Les Misérables› verbot, als wohltätige Damen die Clochards für einen Teller Suppe patriotische Petitionen ‹gegen den Verräter Dreyfus› unterschreiben liessen, als Zolas Bücher auf öffentlichen Plätzen verbrannt wurden, verkörperte der Richter eine Klassenjustiz, die erbittert die Kleinen zermalmt. Ein Film gegen den Strom also, der polemisch antikonformistisch, wohltuend angriffig, durchaus auch grossherzig verkündet, dass die Ungeheuer nicht unbedingt für ihre Gräueltaten verantwortlich sind, dass die Todesstrafe die Umgebrachten nicht wieder zum Leben erweckt und die gestörten Geister nicht einschüchtert.» (Jean-Luc Douin: Tavernier, Paris 1988)

Drehbuch: Bertrand Tavernier, Jean Aurenche, Pierre Bost
Kamera: Pierre-William Glenn
Musik: Philippe Sarde, Jean-Roger Caussimon
Schnitt: Armand Psenny

Mit: Philippe Noiret (Richter Rousseau), Michel Galabru (Joseph Bouvier), Isabelle Huppert (Rose), Jean-Claude Brialy (Staatsanwalt de Villedieu), Renée Faure (die Mutter des Richters), Cécile Vassort (Louise Lesueur), Yves Robert (Prof. Degueldre), Jean-Roger Caussimon (Strassensänger), Monique Chaumette (Frau Lesueur)

125 Min., Farbe, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
21.4.2007
18:15
Mo.,
23.4.2007
20:45
Sa.,
28.4.2007
15:00