Ann ist unglücklich: Ihr Ehemann, ein Anwalt, hat eine Affäre mit ihrer Schwester, mit der sie zerstritten ist. Der Betrug kommt allerdings erst ans Licht, als ein alter Freund des Ehemanns auftaucht, ein scheuer Exzentriker, der sich seine Kicks beim Betrachten von Interviews holt, in denen er Frauen über ihre sexuellen Erfahrungen befragt.
Der Autodidakt Steven Soderbergh bekam 1986 als 23-Jähriger den Zuschlag zu einem Konzertfilm über die Rockgruppe Yes. Ein Jahr später legte er den Kurzfilm Winston vor, den er zu Sex, Lies and Videotape ausbaute. Der Film des unbekannten Newcomers gewann 1989 die Goldene Palme in Cannes, doch dem unverhofften Höhenflug folgten schwierige Jahre mit mehreren Flops. Erst mit Out of Sight (1998) konnte sich Soderbergh endgültig durchsetzen
«Soderberghs erster Spielfilm zeugt von einer beeindruckenden Reife. Es geht dem Regisseur dabei weniger um die Handlung an sich als um die Kluft zwischen Tat und Beweggrund, zwischen dem, was wir fühlen, und dem, was wir sagen, dass wir fühlen. Entgegen dem Titel vermeidet Soderbergh jegliche Effekthascherei, was ihm erlaubt, unerschrocken komplexe moralische und psychologische Aspekte zu beleuchten. Keiner der Charaktere ist vollends aufrichtig oder frei von Blockaden; alle schrecken zunächst davor zurück, für ihre Handlungen die Verantwortung zu übernehmen. Die Schauspieler sind grossartig: Ausgehend von Soderberghs makellos geschliffenen Dialogen sorgen sie dafür, dass der Film intellektuell ebenso stimulierend wirkt wie emotional.» (Geoff Andrew, Time Out Film Guide)

Drehbuch: Steven Soderbergh
Kamera: Walt Lloyd
Musik: Cliff Martinez
Schnitt: Steven Soderbergh

Mit: James Spader (Graham), Andie MacDowell (Ann), Peter Gallagher (John), Laura San Giacomo (Cynthia), Ron Vawter (Therapeut), Steven Brill (Barfly), Alexandra Root (Frau auf einem Videoband), Earl T. Taylor (Hausherr), David Foil (Johns Kollege)

100 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f