Sarajevo zu Beginn der sechziger Jahre: die Zeit der importierten Tänze, Filme und Vespas. Der 16-jährige Dino lebt mit seiner Familie in einem Vorort. Auf dem Dachboden einer Scheune übt er die Umsetzung des Sozialismus mittels Massenhypnose, da die Parolen seines todkranken marxistischen Vaters offenbar nicht verfangen. Auch um seine erste grosse Liebe, Dolly Bell, ist es nicht ganz so bestellt, wie es das Klischee will.
«Das Balancieren zwischen einer Komödie, die selten bis zum Lachen geht, und Situationen, die bis zur Schwelle des Tragischen reichen, schafft eine eigene Welt. Man denkt an gewisse italienische Komödien oder an die Frische der jungen tschechischen Filme der sechziger Jahre. Aber Kusturica addiert nicht einfach jene Vorbilder, die ihn wohl beeinflusst haben, sondern erreicht auf Anhieb einen eigenen Stil.» (Bernard Nave, Jeune cinéma, 1983)
Emir Kusturicas Erstling gingen die Ausbildung an der Pager Filmhochschule FAMU und Arbeiten fürs Fernsehen voraus. Sein Spielfilmdebüt wurde 1981 als bestes Erstlingswerk in Venedig ausgezeichnet, sein zweiter Film, Papa ist auf Dienstreise, gewann 1985 die Goldene Palme in Cannes und 1986 den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film.
Drehbuch: Abdulah Sidran, Emir Kusturica, nach dem Roman von Abdulah Sidran
Kamera: Vilko Filać
Musik: Zoran Simjanović
Schnitt: Senija Ticić
Mit: Slavko Štimac (Dino), Slobodan Aligrudić (Vater), Mira Banjac (Mutter), Ljiljana Blagojević (Dolly Bell), Pavle Vujišić (Onkel), Nada Pani (Tante), Boro Stjepanović (Cvikeras), Zika Ristic (Cica)
108 Min., Farbe, Video, OV/f