Jimmy Porter spielt nachts Trompete in einem Jazz Club und betreibt tags einen Marktstand mit Süssigkeiten. Seinen gegen eine heuchlerische Gesellschaft gerichteten Zorn bekommt, ungerechtfertigterweise, vor allem seine Frau Alison zu spüren, die aus einer besseren Familie stammt. Sein Arbeitskollege Cliff versucht jeweils zu vermitteln; zu dritt hausen sie in einer schäbigen Dachwohnung. Als Alisons Freundin Helena vorübergehend bei ihnen einzieht, gerät das prekäre Gleichgewicht aus den Fugen.
Tony Richardson hatte 1956 schon die Aufsehen erregende Bühnenversion von John Osbornes «Look Back in Anger» inszeniert, von dem sich das Schlagwort der Angry Young Men herleitet. Ermutigt von der Resonanz und unterstützt vom späteren James-Bond-Produzenten Harry Saltzman, wagten sich der Autor und der vom Fernsehen kommende Regisseur an eine Verfilmung in unabhängiger Produktion und schufen einen Schlüsselfilm des jungen, an der sozialen Realität orientierten Free Cinema. «Richardson ging mit der Experimentierfreude des Debütanten ans Werk. Er verzichtet auf die räumliche Beschränkung der Dachkammer als zentralem Handlungsort und gewinnt ein hohes Mass an Authentizität aus der Verwendung signifikanter Plätze innerhalb der Stadt.» (Ingo Fliess, Metzler Filmlexikon)

Drehbuch: Nigel Kneale, John Osborne, nach dem Theaterstück von John Osborne
Kamera: Oswald Morris
Musik: Chris Barber
Schnitt: Richard Best

Mit: Richard Burton (Jimmy Porter), Claire Bloom (Helena Charles), Mary Ure (Alison Porter), Edith Evans (Mrs. Tanner), Gary Raymond (Cliff Lewis), Donald Pleasence (Hurst), George Devine (Arzt), Chris Barber and His Jazz Band

101 Min., sw, 35 mm, E, J/14