In einem französischen Dorf, Mitte des 16. Jahrhunderts: Kurz nach der Heirat verlässt der Bauernsohn Martin Guerre seine junge Frau und zieht fort – wohin weiss niemand. Nach fast neun Jahren taucht er wieder auf, hat sich aber sehr verändert. Nach und nach kommen Zweifel auf, ob der Heimkehrer wirklich Martin Guerre ist.
Das Historiendrama zeichnet liebevoll das spätmittelalterliche Leben in einem kleinen Dorf nach und überzeugt durch seine starke schauspielerische Besetzung. «Der Film bot Depardieu eine Rückkehr zu den Wurzeln. Nicht nur, dass er ganz am Anfang seiner Karriere schon einmal mit Nathalie Baye gespielt hatte, die Dreharbeiten und die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Atmosphäre des Films erlaubten ihm eine Rückkehr aufs Land, seine grosse Leidenschaft. ‹Da, wo ich herkomme, kam es schon mal vor, dass man etwas klaute, dass man im Heu verschwand und das Weihnachtsschwein tötete. Schon bei Bertoluccis 1900 habe ich mich bei den Bauern sehr wohl gefühlt.›» (Meinolf Zurhorst)

Drehbuch: Daniel Vigne, Jean-Claude Carrière
Kamera: André Neau
Musik: Michel Portal
Schnitt: Denise de Casabianca

Mit: Gérard Depardieu (Arnaud du Thil, genannt Pansette), Nathalie Baye (Bertrande de Rols), Roger Planchon (Jean de Coras), Bernard-Pierre Donnadieu (Martin Guerre), Maurice Jacquemont (Richter Rieux), Isabelle Sadoyan (Catherine Boere), Rose Thiéry (Raimonde de Rols), Stéphane Peau (junger Martin), Sylvie Méda (junge Bertrande)

122 Min., Farbe, 35 mm, F