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Der verborgene Stern
(Meghe dhaka tara)
Ritwik Ghatak (Indien 1960)

Die älteste Tochter einer bengalischen Flüchtlingsfamilie in Indien verschiebt ihre Hochzeit, um ihren Eltern und ihren Geschwistern zu helfen, bis diese wieder auf eigenen Füssen stehen. Doch statt sich gegenseitig zu unterstützen, beuten alle den Opfersinn der Gutmütigen aus. Erst als sie erschöpft zusammenbricht, beginnt die Familie zu erkennen, was sie angerichtet hat.
Ein ähnliches Thema, doch formal ein radikales Gegenstück zur grossen Bollywood-Oper Mother India: «Ghatak (1925–76) war einer der grössten und meistbewunderten indischen Autorenfilmer, bleibt im Westen aber weitgehend unbekannt. Dieses feinfühlige Drama über die zerstörerische Auswirkung der Armut funktioniert auf mehreren Ebenen: als soziale Stellungnahme, als psychologisches Porträt und als spirituelle Tragödie. (...) Die Schwarzweissfotografie ist exquisit und Ghataks Umgang mit dem Ton oft kühn. (...) Er verwendet Toneffekte, um plötzliche Gefühlsumschwünge zu akzentuieren, so etwa das Knallen einer Peitsche für ein Betrugserlebnis. Der Stil insgesamt, nicht bloss die Story, ist melodramatisch, doch auf eine Art, welche die Überhöhung der Gefühle präzis auf die Musik und die Kamerabewegungen abstimmt. (...) Der Film ist hier kein Mittel, um Geschehnisse aufzuzeichnen, sondern wird zu einem unmittelbaren Ausdruck subjektiver Zustände.» (Chris Dashiell, www.cinescene.com)

Drehbuch: Ritwik Ghatak
Kamera: Dinen Gupta
Musik: Jyotirindra Moitra
Schnitt: Ramesh Joshi

Mit: Supriya Choudhury (Nita), Anil Chattopadhyay (Shankar), Bijon Bhattacharya (Vater), Gita De (Mutter), Niranjan Ray (Sanat), Dwiju Bhawal (Mantu)

126 Min., sw, 35 mm, Bengali/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
11.6.2006
18:15
Mi.,
14.6.2006
21:15