«Sirks sublimierender Beitrag zum Genre ist am absoluten Meisterwerk seiner deutschen Schaffensperiode noch deutlicher zu erkennen. Wie bei Schlussakkord durch eine raffiniert integrierte musikalische Ebene bereichert (entsprechend dem zweigeteilten Terminus Melo-dram), ergeben Bildsprache, Dialog und Lieder eine perfekte Synthese, die Kraft, Magie und Sinnlichkeit melodramatischer Affektation ausstrahlt: Gloria Vanes Auftrittslied, in dem sie sich als sündhafte Libertine bezeichnet, steht am Beginn einer Love-Story im (puritanischen) England 1840, wo sie die Scheckfälschung eines geliebten Lords auf sich nahm und nach Australien deportiert wird. (…) Sirk zelebriert die einzelnen Vor- und Hauptstationen von Glorias Metamorphose zur reifen, wahrhaft liebenden Frau – Martyrium, Sühne, Liebe und Verklärung – mit einem Pathos, dessen Kunstcharakter stets offenkundig ist. Wie in einer kultischen Handlung wird die Protagonistin durch das ‹Böse› hindurchgezogen. Gewandelt geht sie daraus hervor. Erst als ihr altes Leben ausgelöscht ist, beginnt ihr neues, das sie ins ‹Elysium des Lichts› führt.» (Reclams deutsches Filmlexikon)
Drehbuch: Kurt Heuser, Detlef Sierck (= Douglas Sirk), nach einem Roman von Lovis H. Lorenz
Kamera: Franz Weihmayr
Musik: Ralph Benatzky
Schnitt: Milo Harbich
Mit: Zarah Leander (Gloria Vane), Willy Birgel (Sir Albert Finsbury), Edwin Jürgensen (Gouverneur), Carola Höhn (Mary, seine Tochter), Viktor Staal (Henry), Erich Ziegel (Dr. Hoyer, Arzt), Hilde von Stolz (Fanny, Dr. Hoyers Frau), Jakob Tiedtke (Wells sr.), Robert Dorsay (Bobby Wells), Herbert Hübner (Casinodirektor), Curd Jürgens (Freund von Bobby Wells)
105 Min., sw, 35 mm, D