Ein seltenes Dokument: Welles in einer seiner grossen Shakespeare-Rollen und zudem eine frühe Regiearbeit des damals 28-jährigen Peter Brook. Dafür nimmt man auch in Kauf, dass die technische Qualität bescheiden ist. Weil noch keine Video-Aufzeichnungsmöglichkeiten bestanden, wurde die Fernsehinszenierung live gesendet und – als Dokumentation – vom Fernsehschirm abgefilmt.
«‹Bei meinem ersten Fernsehauftritt wurde ich gut beschützt durch einen Bart und unterstützt durch ein paar ganz hübsche Blankverse› (Orson Welles). Die Unmittelbarkeit des neuen Mediums faszinierte Welles, da das Stück nach zwei Wochen Proben in einer Live-Inszenierung von mehreren Kameras aufgezeichnet wurde. Da die Aufführung nicht von Werbespots unterbrochen werden sollte, wurde eine Rahmenmoderation von Alistair Cooke angefügt, in der man die Sponsoren ins Bild rückte und sie ihre Werbung unterbringen konnten. 15 Millionen Zuschauer sollen King Lear gesehen haben.» (Katalog Filmfestival Locarno 2005)
Drehbuch: Peter Brook, nach dem Theaterstück von William Shakespeare
Musik: Virgil Thomson
Mit: Orson Welles (King Lear), Natasha Parry (Cordelia), Arnold Moss, Margaret Phillips, Beatrice Straight, Micheál MacLiammóir, Alan Badel, Alistair Cooke, Peter Brook
89 Min., sw, Video, E