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Dreyfus
Richard Oswald (Deutschland 1930)

Mit Dreyfus, der 1930/31 einer der erfolgreichsten Spielfilme in deutschen Kinos war und bis heute als eines der eindrucksvollsten filmischen Menetekel am Vorabend der nationalsozialistischen Machtergreifung gilt, unternahm Oswald erstmals den Versuch, einen an den Reportage-Gestus der zeitgenössischen Wochenschau-Ästhetik angelehnten Inszenierungsstil mit erstklassigen Charakterdarstellern zu einer frühen Form des historischen Doku-Dramas zu verschmelzen. In seiner engagierten, dabei betont objektiven und nüchternen Darstellung der Dreyfus-Affäre folgt der Film den Ereignissen nicht nur mit grosser historischer Treue, er verdeutlicht auch ihre gesellschaftlichen Hintergründe und bringt damit Machtmechanismen zum Vorschein, wie sie zur Zeit seiner Uraufführung von aktuellerem Interesse kaum sein konnten. Oswalds Plädoyer verhallte damals zwar nicht ungehört, es blieb jedoch, wie nicht wenige der Beteiligten am eigenen Leibe erfahren mussten, wirkungslos.

Drehbuch: Heinz Goldberg, Fritz Wendhausen, nach dem Buch von Bruno Weil
Kamera: Friedl Behn-Grund
Schnitt: Hans Oser

Mit: Fritz Kortner (Alfred Dreyfus), Grete Mosheim (Lucie), Heinrich George (Emile Zola), Albert Bassermann (Oberst Picquart), Oskar Homolka (Major Walsin-Esterhazy), Erwin Kalser (Mathieu Dreyfus, Alfreds Bruder), Ferdinand Hart (Major Henry), Fritz Rasp (Major du Paty de Clam), Paul Bildt (Georges Clémenceau), Fritz Kampers (Verteidiger Labori), Paul Henckels (Verteidiger Demange), Bernhard Goetzke (General Pellieux)

116 Min., sw, 35 mm, D

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
4.11.2005
20:30
Mo.,
7.11.2005
15:00