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Le silence de la mer
Jean-Pierre Melville (Frankreich 1949)

«Frankreich 1941. Ein Oberleutnant der deutschen Wehrmacht wird bei einem alten Mann und seiner Nichte einquartiert. Sie begegnen dem Repräsentanten der Besatzungsmacht über Monate hinweg mit Schweigen, obwohl der Deutsche sich als gebildeter, sensibler Musiker mit ausgeprägter Liebe zu Frankreich und seiner Literatur offenbart. Als der Offizier erfährt, dass seine Vorgesetzten den ‹Geist Frankreichs› vernichten wollen, bittet er um seine Versetzung zu einer kämpfenden Einheit. Melvilles aussergewöhnliches Spielfilmdebüt ist ein vielschichtiges, intelligentes Kammerspiel, das eindringlich die psychischen Auswirkungen der ‹Republik des Schweigens› (so Sartres Charakterisierung des passiven Widerstands im besetzten Frankreich, Red.) auf den Einzelnen thematisiert. Die sensible Inszenierung geht ebenso sorgfältig mit der Vorlage wie mit dem historischen Hintergrund um; auch Kameraführung, Lichtgestaltung und Besetzung sind eindrucksvoll.» (Lexikon des internationalen Films)
Die Dreharbeiten zu diesem Erstling verliefen abenteuerlich: Da Melville weder die Buchrechte noch eine Gewerkschaftskarte besass, musste er das Filmmaterial auf dem Schwarzmarkt zusammenklauben. Während Monaten konnte er nur drehen, wenn er wieder etwas Geld aufgetrieben hatte. Mit Vercors und einer Jury ehemaliger Résistance-Mitglieder einigte man sich schliesslich auf eine Testvorführung: Ein ablehnendes Urteil hätte Melville verpflichtet, das Negativ zu verbrennen.

Drehbuch: Jean-Pierre Melville, nach der Novelle von Vercors
Kamera: Henri Decaë
Musik: Edgar Bischoff
Schnitt: Jean-Pierre Melville, Henri Decaë

Mit: Howard Vernon (Werner von Ebrennac), Nicole Stéphane (Nichte), Jean-Marie Robain (Onkel), Ami Aaröe (Werners Braut), Denis Sadier (SS-Offizier)

86 Min., sw, 35 mm, F/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
19.8.2005
18:30
Sa.,
27.8.2005
15:00