«Das Lied ‹Lili Marleen› gefällt dem Führer so gut, dass er der Sängerin Willie eine Villa schenkt. Goebbels dagegen lässt sie beschatten und entdeckt ihre geheime Liebe zu einem jüdischen Komponisten. Fassbinders meisterliche Verschmelzung von Melodram und Zeitgeschichte.» (Heyne Film Lexikon)
«Ein unbequemes, verfängliches Werk darüber, wie Anpassung, Egoismus und bequeme Scheinblindheit dem (Hitler-)Faschismus Tür und Tor öffnen. (…) Lili Marleen zeigt keine einzige positive Figur; jeder und jede ist so gezeichnet, dass der Zuschauer selbst das Schillernde, Dekadente und die bourgeoise Feigheit der Menschen interpretieren muss. (…) Nicht umsonst macht Fassbinder den Ohrwurm ‹Lili Marleen› zu einem erschreckend toten, warnenden Lied: Da wird kritisch das Verhältnis zwischen Kunst und Politik thematisiert.» (Bruno Jaeggi, Basler Zeitung, 1985)
Drehbuch: Manfred Purzer, Rainer Werner Fassbinder, nach der Autobiographie von Lale Andersen
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Musik: Peer Raben, Norbert Schultze
Schnitt: Rainer Werner Fassbinder, Juliane Lorenz
Mit: Hanna Schygulla (Willie Bunterberg), Giancarlo Giannini (Robert Mendelssohn), Mel Ferrer (David Mendelssohn), Karl-Heinz von Hassel (Hans Henkel), Hark Bohm (Taschner), Christine Kaufmann (Miriam), Karin Baal (Anna Lederer), Udo Kier (Drewitz), Gottfried John (Aaron), Helen Vita (Grete), Rainer Werner Fassbinder (Günther Weisenborn)
120 Min., Farbe, 35 mm, D, J/14