Ein während der Herrschaft der Nationalsozialisten in die USA emigrierter jüdischer Professor kehrt nach Deutschland und auf seinen alten Lehrstuhl zurück, stösst aber auf Ablehnung reaktionärer Kreise, insbesondere seines vom Nazigeist geprägten Sohns aus einer geschiedenen Ehe. Er stirbt, als sich durch seinen Einsatz und seine Überzeugungskraft eben ein Gesinnungswandel abzeichnet.
Fritz Kortner kehrte Ende 1947 nach Deutschland zurück. U. a. mit seinem Filmprojekt Der Ruf wollte er zum Aufbau eines neuen Deutschlands beitragen, doch die US-Militärbehörden verweigerten ihm als amerikanischem Staatsbürger die Bewilligung, selbst die Regie zu übernehmen. «Obwohl Fritz Kortners ambitionierter Nachkriegsfilm – gerade auch der Ernsthaftigkeit seines Themas wegen – ein kolossaler wirtschaftlicher Misserfolg wurde, ist er, neben Peter Lorres Der Verlorene, das bedeutendste Filmdokument deutscher Remigration. Unter schwierigen Bedingungen gedreht, gibt Der Ruf die psychologische Stimmung jener Zeit exakt wieder.» (Reclams Lexikon des deutschen Films)
Drehbuch: Fritz Kortner
Kamera: Werner Krien
Musik: Georg Haentzschel
Schnitt: Wolfgang Becker
Mit: Fritz Kortner (Professor Mauthner), Johanna Hofer (Lina), Rosemary Murphy (Mary), Lina Carstens (Emma), William Sinnigen (Elliot), Charles Regnier (Bertram), Michael Murphy (Spencer), Ernst Schröder (Walter), Paul Hoffmann (Fechner), Arno Assmann (Kurt), Friedrich Domin (Helfert), Harald Mannl (Fränkl)
104 Min., sw, 35 mm, D