Am chronologischen Ende unserer kleinen Anthologie steht ein Film, vor dem eingefleischte Martial-Arts-Fans gewarnt werden müssen: Die Kampfszenen beschränken sich auf einen Stockhieb und ein ganz und gar unheroisches Showdown, und sowohl dem Helden als auch dem Film gebricht es an jeglicher Blutrünstigkeit. Vielmehr ist diesem Samurai, dem seine Kollegen den Spitznamen «Zwielicht» verpasst haben, nach der langen, tödlichen Krankheit seiner Frau nur der Traum geblieben, dem ewigen Kreislauf von Ehre, Loyalität und But zu entfliehen, um als Bauer sein Land zu bestellen und seinen Töchtern beim Aufwachsen zuzusehen. Yôji Yamada ist Realist genug, um diesen Traum am ehernen japanischen Feudalwesen des 19. Jahrhunderts auflaufen zu lassen, doch auf dem Weg dorthin breitet sich im ruhigen Fluss des Films eine Atmosphäre der Entspanntheit und Friedfertigkeit aus, die einnehmender ist als jeder martialische Triumph. (afu)

Drehbuch: Yoji Yamada, Yoshitaka Asama, nach einem Roman von Shuhei Fujisawa
Kamera: Mutsuo Naganuma
Musik: Yousui Inoue, Isao Tomita
Schnitt: Iwao Ishii

Mit: Hiroyuki Sanada (Iguchi Seibei), Rie Miyazawa (Tomoe), Nenij Kobayashi (Hisasaka Choubel), Min Tanaka (Yogo Zenemon), Ren Osugi (Kouda Toyatarou), Mitsuru Fukikoshi (Michinojo Iinuma)

130 Min., Farbe, 35 mm, Jap/d/f, J/14