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Mauvais sang
Leos Carax (Frankreich/Schweiz 1986)

Ein wunderbares Stück trunkenen Kinos aus der Hand des 26-jährigen Leos Carax, der ein Jahr früher mit einem ebenso trunkenen Schauspielerfreund (Denis Lavant), einer angelinischen Freundin (Juliette Binoche) und einem einzigen Film (Boy Meets Girl) zum Wunderknaben des französischen Kinos avanciert war. Der Plot, nach dem Vorbild von Carax' Übervater JLG aus Krimiversatzstücken zusammengebastelt, dreht sich um eine AIDS-artige Krankheit, die sich beim «Liebemachen ohne Liebe» überträgt. Michel Piccoli gibt den Gangster, der das einzige bekannte Serum vom Dach eines Wolkenkratzers wegklauen will, Lavant den jungen Wilden, der in den Coup verwickelt wird, Binoche die Geliebte des Ersten und grosse Liebe des Zweiten. Die Geschehnisse brauchen einen nicht weiter zu kümmern, doch die visuellen Einfälle, um derentwillen sie inszeniert werden, sind bisweilen hinreissend. Lavant torkelt und die Kamera travelt ein David-Bowie-Stück lang im Liebeswahn durch die Strassen und buchstäblich die Wände hoch, Binoche ist so überirdisch rein und schön, dass der Abdruck ihres Körpers auf einer Couch zur Reliquie wird, und Piccoli ist als Gangster so beunruhigend ruhig, wie nur er es sein kann. (afu)

Drehbuch: Leos Carax
Kamera: Jean-Yves Escoffier
Musik: Benjamin Britten, David Bowie
Schnitt: Nelly Quettier

Mit: Denis Lavant (Alex), Juliette Binoche (Anna), Michel Piccoli (Marc), Julie Delpy (Lise), Hans Meyer (Hans), Serge Reggiani (Charlie), Carroll Brooks (die Amerikanerin), Hugo Pratt (Boris), Mireille Perrier (die junge Mutter), Jérôme Zucca (Thomas), Charles Schmitt (der Kommissar)

128 Min., Farbe, 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
6.2.2005
15:00
Mo.,
7.2.2005
20:30
Sa.,
12.2.2005
18:00