«Ein Junge möchte ja noch so gern dem entsprechen, was man (sein Vater, seine Kamaraden, seine Lehrer, die Frauen, kurz: die Gesellschaft) von ihm erwartet, doch es gelingt ihm nicht. Heute würde man sagen, er suche ‹seine sexuelle Identität›, doch im psychologischen und sozialen Umfeld, in dem er sich behaupten muss, gibts da nichts zu suchen, diese Identität ist vorgegeben (…), und jede Abweichung wird als Skandal aufgefasst. (…) Dass jede Anspielung auf eine – selbst latente – Homosexualität damals noch strikte untersagt war, gereicht dieser bewundernswert feinfühlig inszenierten Theaterverfilmung paradoxerweise zum Vorteil, weil sie dadurch den Stereotypen entgeht, die sie anprangert. Dass ein Jugendlicher Bücher und Musik dem Sport vorzieht (…), macht noch nicht notwendig einen Schwulen aus ihm, nicht jede psychologische Differenz muss mit einer sexuellen einhergehen.» (Bertrand Tavernier/Jean-Pierre Coursodon: 50 ans de cinéma américain) – Reedition.
Drehbuch: Robert Anderson, nach seinem Bühnenstück
Kamera: John Alton
Musik: Adolph Deutsch
Schnitt: Ferris Webster
Mit: Deborah Kerr (Laura Reynolds), John Kerr (Tom Robinson Lee), Leif Erickson (Bill Reynolds), Edward Andrews (Herbert Lee), Darryl Hickman (Al Thompson), Norma Crane (Ellie Martin), Dean Jones (Ollie), Jacqueline de Wit (Lilly Sears), Tom Laughlin (Ralph)
122 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f