«Tokio in der Dämmerung ist vielleicht Ozus handlungsreichster und melodramatischster Film. Im Mittelpunkt stehen ein Vater und seine beiden Töchter. Takako hat sich gerade von ihrem Mann getrennt und ist mit ihrem Kind wieder zum Vater zurückgekehrt. Akiko wird nach einer Affäre schwanger und treibt ab. Schliesslich entdecken beide, dass ihre totgesagte Mutter in der Nähe wohnt und damals ihren Vater verlassen hatte, um mit einem anderen Mann zusammenzuleben.» (Kino Arsenal, Berlin, März 2003)
Von den späten Ozu-Filmen wohl der am kontroversesten beurteilte: mit einem Selbstmord dramatischer als andere Filme Ozus, aber für viele auch sein melancholischster. «Die Bedeutung des Films liegt in den pointierten Momenten des Schweigens der Personen.» (Don Willis, Sight & Sound, 1978)
Drehbuch: Kogo Noda, Yasujiro Ozu
Kamera: Yuharu Atsuta
Musik: Kojun Saito
Schnitt: Yoshiyasu Hamamura
Mit: Chishu Ryu (Shukichi Sugiyama, der Vater), Setsuko Hara (Takako Numata), Ineko Arima (Akiko Sugiyama), Kinzo Shin (Yasuo Yumata), Kyoko Mori (Michiko Numata), Isuzu Yamada (Kikuko Soma), Masami Taura (Kenji Kimura), Haruko Sugimura (Shigeko Takeuchi), Nobuo Nakamura (Ei Aijima), Teiji Takahashi (Noburo Kawaguchi)
140 Min., sw, 35 mm, Jap/e