Zu seiner einzigen Regiearbeit kam Marlon Brando mehr zufällig als gewollt, nachdem er selbst monatelang an einem bestehenden Script herumgedoktert, seinen Wunschregisseur Stanley Kubrick vergrault und vor Drehbeginn schon eine halbe Million Dollar verbraucht hatte. Die Dreharbeiten in Mexiko dauerten statt der geplanten 2 Monate deren 6, der Schnitt deren 18, der fertige Film war in der ersten Fassung 35 Stunden lang. (afu)
«Man hat den Film das Resultat von Brandos Megalomie genannt, doch grössenwahnsinnig ist allenfalls die unpraktische Art des Filmens, nicht das Projekt selber. Brando hat sich gut in der Hand als der wortkarge, verstockte, von unterdrückter Leidenschaft vibrierende Outlaw Rio, der während eines Banküberfalls von seinem Kumpan Dad (Karl Malden) im Stich gelassen wird und solo fünf Jahre absitzt, ohne Dad zu verraten. Als er wieder draussen ist, stöbert er Dad, der unterdessen Sheriff geworden ist, in Monterey, Kalifornien, auf. Was folgt, ist die langsame Geschichte einer Rache, ein zähes Vendetta-Ballett, in welchem jeder der Akteure dem andern mit freundlicher Miene auflauert. (...) One-Eyed Jacks hat, so pervers das bei einem derart gewalttätigen, sozialkritischen Western tönen mag, sehr viel Sex-Appeal. Auch Brando ist sehr sexy, er schont sich ja nie, spielt das Masochistische, das Geplagte einer Figur, die verraten und gedemütigt wird, bis zum Äussersten aus.» (Corinne Schelbert, züritip, 10.10.1984)

Drehbuch: Guy Trosper, Calder Willingham, Carlo Fiore, nach einem Roman von Charles Neider
Kamera: Charles B. Lang
Musik: Hugo Friedhofer
Schnitt: Archie Marshek

Mit: Marlon Brando (Rio), Karl Malden (Sheriff Dad Longworth), Katy Jurado (Maria Longworth), Pina Pellicer (Louisa), Slim Pickens (Lon), Ben Johnson (Bob Amory), Sam Gilman (Harvey), Larry Duran (Modesto), Timothy Carey (Howard Tetley), Miriam Colon (Redhead), Elisha Cook jr. (Bankangestellter), Ray Teal (Barman)

141 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f