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Tagebuch einer Verlorenen
Georg Wilhelm Pabst (Deutschland 1929)

Thymian, die Tochter eines verwitweten Apothekers, wird vom Angestellten ihres Vaters verführt und von der Familie nach der Geburt des unehelichen Kindes verstossen. Sie muss das Kind in Pflege geben und wird in eine Erziehungsanstalt eingewiesen, wo sadistische Grausamkeit an der Tagesordnung ist. Es gelingt ihr zu entkommen, und sie landet in einem Bordell. Als ihr Vater sie auf einem rauschenden Fest wieder sieht, stirbt er vor Bestürzung darüber. Am Ende heiratet sie einen älteren, über Vorurteile erhabenen Grafen.
Pabst umschifft in seinem letzten Stummfilm die Klippen des kolportagehaften Sujets geschickt und erzählt in sehr dynamischen Bildern. Der ursprünglich in einer Länge von 3132 m im September 1929 der Zensur vorgelegte Film bekam zunächst Schnittauflagen, wurde dann zwischenzeitlich als «entsittlichend» ganz verboten, nachdem eine Reihe von Frauenvereinen und Jugendhilfeeinrichtungen Sturm gelaufen waren. Schliesslich durfte er, abermals gekürzt, wieder auf die Leinwand. Die neuere feministische Filmkritik irritiert noch immer seine Darstellung des Bordells als «arkadischer Ort» (Heide Schlüpmann). Die rekonstruierte Version ist mit 2967 m länger als die Uraufführungfassung. (UvK)

Drehbuch: Rudolf Leonhard, nach einem Roman von Margarete Böhme
Kamera: Sepp Allgeier

Mit: Louise Brooks (Thymian), Edith Meinhard (Erika), Fritz Rasp (Provisor Meinert), Josef Rovensky (Apotheker Henning), Andrews Engelmann (der Vorsteher), Valeska Gert (seine Frau), André Roanne (Graf Osdorff), Arnold Korff (sein Onkel), Vera Pawlowa (Tante Frida), Franziska Kinz (Meta), Kurt Gerron (Dr. Vitalis), Sybille Schmitz (Elisabeth)

110 Min., sw, 35 mm, Stummfilm

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
26.1.2004
20:30