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Die Harfe von Burma
(Biruma no tategoto)
Kon Ichikawa (Japan 1956)

Während der letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in Burma verkleidet sich ein japanischer Soldat, der als Einziger seines Bataillons überlebt hat, als buddhistischer Mönch, in der Hoffnung, sich via Thailand nach Japan durchzuschlagen. Überwältigt von der Zahl der Gefallenen, bleibt er schliesslich in Burma, um die Toten zu bestatten und für sie zu beten.
«Von Granaten zerstört, von Blut getränkt ist die Erde von Burma.» Wenn sich der Pulverdampf verzogen hat und das Kriegsgetümmel zum Verstummen gekommen ist, dann erst lässt sich in Ruhe ermessen, was die Menschen angerichtet haben – und welche Schäden der Krieg an und in den Menschen hinterlässt. Diese Grundidee – vor der beispielweise auch Taverniers La Vie et rien d'autre ausgeht – liegt Ichikawas japanischem Klassiker zugrunde, der primär ein Friedensfilm, kein Antikriegsfilm ist, ein Film der Versöhnung und (wie teilweise kritisiert wurde) nicht eine kritische Abrechnung mit der Brutalität der japanischen Kriegsführung. Die Wahl der Hauptfigur, des auf einem selbst gebauten Instrument musizierenden Mizushima, der elegische Grundton des Films, die Betonung des völkerverbindenden Charakters der Musik, das Zusammenführen dreier Sprachen und Kulturen (Japanisch, Englisch und Burmesisch), alles trägt zum versöhnlichen Ton des Films bei, der 1955 entstand, als Japan von den USA dazu gedrängt wurde, wieder aufzurüsten, und sich in Japan eine starke Widerstandsbewegung gegen diese Remilitarisierung bildete. (meg)

Drehbuch: Natto Wada, nach dem Roman von Michiyo Takagi
Kamera: Minoru Yokoyama
Musik: Akira Ifukube
Schnitt: Masanori Tsujii

Mit: Shoji Yasui (Mizushima), Rentaro Mikuni (Hauptmann Inouye), Jun Hamamura (Ito), Tanie Kitabayashi (alte Frau), Yunosuki Ito (Dorfvorsteher), Taketoshi Naito (Kobayashi), Ko Nishimura (Baba)

116 Min., sw, 16 mm, Jap/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
12.5.2003
18:00
Do.,
15.5.2003
20:45