«Es war einmal, irgendwann im 18. Jahrhundert, da lebte in den Wäldern eines aristokratischen Anwesens ein Untier. Dieses Vieh, gesegnet mit mit einem gigantischen Phallus und unstillbarer Lust, hatte es auf die junge Dame des Hauses abgesehen. Doch die junge Dame verfügte über einen noch grösseren sexuellen Appetit und brachte das Tier damit zur Strecke. Zwei Jahrhunderte später sollte die Geschichte vom Tier wiederkehren in den Träumen einer amerikanischen Erbin, die vertraglich verpflichtet wurde, eben jenem aussterbenden Adelsgeschlecht einen männlichen Nachkommen zu stellen ...
Borowczyks kompromissloser Angriff auf soziale Konventionen und unterdrücktes Begehren, eine ungeheuer ironische Mischung von französischer Farce und surrealer Poesie, markiert den Höhepunkt seiner erotischen Fabeln (Blanche, Contes immoraux), deutet aber auch schon seinen späteren Abstieg in kurzlebigen Softporno an. Sein schamloses Jonglieren mit kopulierenden Pferden, päderastischen Priestern und priapeischen schwarzen Dienern trägt ihm Null Punkte auf der Political-Correctness-Skala ein. Doch aus seiner eigenen amoralischen Sicht gesehen und unterstützt von Borowczyks bemerkenswertem Sinn für Bildkomposition und Rhythmus, ist La Bête eine rare Errungenschaft, ein wahrhaft erotischer Film.» (David Thomson, in: Time Out Film Guide)

Drehbuch: Walerian Borowczyk
Kamera: Marcel Grignon, Bernard Daillencourt
Musik: Domenico Scarlatti
Schnitt: Walerian Borowczyk

Mit: Sirpa Lane (Romilda de l'Espérance), Lisbeth Hummel (Lucie Broadhurst), Elisabeth Kaza (Virginia Broadhurst), Pierre Benedetti (Mathurin de l'Espérance), Guy Tréjan (Marquis de l'Espérance), Marcel Dalio (Duc), Roland Armontel (Priester)

102 Min., Farbe, 35 mm, F/d