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Tot Ziens
Heddy Honigmann (Niederlande 1995)

Ein Mann und eine Frau lernen sich auf der Eisbahn kennen und fallen Stunden später noch im Treppenhaus zu ihrer Wohnung übereinander her, ohne je ein Wort gewechselt zu haben. Erst danach erfährt sie, dass er verheiratet ist, und erst im Verlauf eines monatelangen Ringens um Nähe und Distanz kommt das Paar zur schmerzlichen Einsicht, dass seine Liebe nicht lebbar ist.
Mit bestechender Wahrhaftigkeit und ohne jegliche Denunziationen verleiht die Wahlholländerin Heddy Honigmann in ihrem einzigen Spielfilm sowohl der gängigen Phantasie vom ekstatischen Instant-Sex als auch der Realität des langen Danach, das längst nicht nur die clichéhafte Ernüchterung bringt, absolute Glaubwürdigkeit. Ähnlich wie bei Jane Campions The Piano, dem ungleich berühmteren Film über eine weibliche Selbstfindung aus den mittleren 1990er Jahren, harmonieren die Regisseurin und ihre Hauptdarstellerin in diesem Fall so perfekt, dass selbst intimste Momente wie eine Masturbationsszene weder peinlich noch voyeuristisch wirken. (afu)
Heddy Honigmann über Tot Ziens:«Liebe ist schrecklich und wunderbar gleichzeitig. Man kann unheimlich leiden und sich sehr stark fühlen. Diese Ambivalenz ist ein Bestandteil der Liebe. Man lernt sich kennen: Man ist sowohl gross als auch klein, sowohl heroisch als auch kindisch. Ich wollte über diese Zweideutigkeit, über diese phantastische und nie versiegende Energie der Liebenden einen realistischen Film machen. Sozusagen eine Grosseinstellung der Leidenschaft.»

Drehbuch: Helena van der Meulen, Heddy Honigmann
Kamera: Stef Tijdink
Musik: Wouter van Bemmel
Schnitt: Sander Vos

Mit: Johanna Ter Steege (Laura), Guy Van Sande (Jan), Els Dottermans (Ann), Warre Borgmans (Wouter), Nelleke Zitman (Ine), Stefan van de Staak (Stefan)

110 Min., Farbe, 35 mm, Niederl/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
7.3.2003
20:30
So.,
9.3.2003
18:00
Mo.,
10.3.2003
15:00