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Citizen Kane
Orson Welles (USA 1941)

Die fiktive Lebensgeschichte des Multimillionärs James Foster Kane (die lebende Vorlage lieferte der Zeitungszar William Randolph Hearst), erzählt aus der Perspektive mehrerer Augenzeugen, deren Berichte ein komplexes Persönlichkeitsbild ergeben: Als Kind wird Kane von seinen Eltern in die Obhut eines Vormundes gegeben, der den jungen Mann später in die Geschäftswelt einführt. Kane engagiert sich mit wechselndem Glück (und wechselnden politischen Überzeugungen), aber mit gleichbleibender Energie in der Zeitungsbranche, in Handel, Politik und Kunst, errichtet ein einflussreiches Wirtschaftsimperium und stirbt schliesslich vereinsamt in seiner festungsähnlichen Traumvilla Xanadu.
Der damals 24jährige Orson Welles, der seinen Debütfilm als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller frei gestalten konnte, entwirft ein komplexes Charakter- und Gesellschaftsporträt, in dem der Mythos des Amerikanischen Traums kritisch hinterfragt wird. Die verschachtelte Rückblenden-Technik - nach Kanes Tod forscht ein Reporter in dessen Vergangenheit - splittert den Charakter in eine Vielzahl widersprüchlicher Facetten auf; die Figur des «Bürgers Kane» entsteht erst im Schnittpunkt ihrer öffentlichen und privaten Existenz, im Zusammenspiel aus Erinnerung, Kommentar und fiktivem Dokument. Welles nutzt virtuos die filmtechnischen Möglichkeiten seiner Zeit; die elliptischen Montagen, die ausdrucksstarken Bildkompositionen Gregg Tolands sowie die raschen Perspektivwechsel wirkten bahnbrechend und setzten neue Massstäbe, auch für die Filmbiographie als Entmythisierung und Heldensturz.

Drehbuch: Orson Welles, Herman J. Mankiewicz
Kamera: Gregg Toland
Musik: Bernard Herrmann
Schnitt: Robert Wise

Mit: Orson Welles (Charles Foster Kane), Joseph Cotten (Jed Leland), Everett Sloane (Bernstein), Dorothy Comingore (Susan Alexander), Ray Collins («Big Jim» Gettys), William Alland (Jerry Thompson), Agnes Moorehead (Kanes Mutter), Ruth Warrick (Emily Norton Kane), George Coulouris (Thatcher), Erskine Sanford (Carter), Paul Stewart (Raymond)

119 Min., sw, 35 mm, E/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
4.5.2002
20:00
So.,
12.5.2002
14:30
Do.,
16.5.2002
18:00