Das Porträt einer Gruppe von jungen Arbeitern und Angestellten aus Süd-London: Diskutierend, Sport treibend und tanzend verbringen sie ihre Freizeit in einem Jugendclub. Sie sind als eigentliche Sympathieträger dargestellt, auch bei der Arbeit in der Fabrik, der Metzgerei, dem Büro. Dieser populären Kultur, die man so im Kino, zumal im britischen, zuvor kaum sah, kam Karel Reisz während der zweimonatigen Dreharbeiten äusserst nahe. Auch weil er dabei als Erster durchgehend die neue Möglichkeit des direkten Synchrontons benutzte. So sehen wir die «Boys» etwa unterwegs im offenen Lastwagen, auf der Fahrt durch das vornehme West End, wo sie gegen die Jungen einer «upper class»-Schule den jährlichen Cricket-Match austragen. Der Kommentar mag demgegenüber in heutigen Ohren stellenweise herablassend klingen. Nach «Every Day Except Christmas» war «We Are the Lambeth Boys» die zweite Reportage in der von Ford finanzierten Reihe mit dem programmatischen Namen «Look at Britain».

Kamera: Walter Lassally
Musik: Johnny Dankworth Orchestra
Schnitt: John Fletcher

50 Min., 16 mm, E