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Der nackte Mann auf dem Sportplatz
Konrad Wolf (DDR 1974)

Ein DDR-Bildhauer wird bei der Ausübung seines Berufes durch Bürokratie, Banausentum und kleinbürgerliche Ressentiments behindert. Vor allem sein Bildnis eines nackten Sportlers löst beim Auftraggeber - einem Fussballclub - peinliche Verwicklungen aus. Eine Komödie, die charakteristische Details des DDR-Alltags aufs Korn nimmt und die widerspruchsvolle Situation des Künstlers in seiner Gesellschaft beschreibt.
«Nicht schon wieder einen Film über einen Künstler», will Wolf anfänglich ausgerufen haben, als der Drehbuchautor Kohlhaase mit dem Entwurf zum Nackten Mann ... zu ihm kam. «Was mich dann am meisten gereizt hat, war, den Zuschauern zu zeigen, dass die künstlerische Tätigkeit zuerst einmal Arbeit ist. Sie ist durch viele Jahrhunderte mystifiziert worden, in dem Sinne, dass da irgendwelche Musen in der Gegend herumschwirren und einen Halbverrückten ab und zu einmal küssen, der dann wie ein Besessener an irgendetwas herumtätigt, und dann ist eben ein Kunstwerk da. Diese Haltung der Kunst gegenüber, die immer unter einem grossen Nebel des Nichtfassbaren bleibt, wollten wir ganz bewusst zerstören, nicht aus politischer Gesinnung, sondern weil es einfach eine stupide Lüge ist.» (Konrad Wolf, 1974, im Gespräch mit M. Girod)

Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf
Kamera: Werner Bergmann
Musik: Karl-Ernst Sasse
Schnitt: Evelyn Carow

Mit: Kurt Böwe (Kemmel), Ursula Karusseit (Gisi Kemmel), Martin Trettau (Hannes), Günter Schubert (Maurer), Else Grube-Deister (LPG-Vorsitzende), Marga Legal (Referentin), Dieter Franke (Vorsitzender des Sportvereins), Erika Pelikowsky (Tante Marie), Gerhard Bienert (Wilhelm), Rolf Hoppe (Tautz)

90 Min., Farbe, 35 mm, D, ab 6

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
13.3.2001
20:30
Mi.,
21.3.2001
18:00