Die der antiken Sage entlehnte Geschichte der Medea, die als verstossene Gattin fürchterliche Rache übt, interpretiert als Tragödie des Menschen zwischen barbarisch-sakraler und zivilisiert-rationalistischer Kultur. Die ästhetische Stilisierung grosser Leidenschaften undGrausamkeiten setzt eine gewisse Vertrautheit mitdem mythischen Hintergrund und Pasolinis dichterisch-philosophischem Weltbild voraus.
«Diesem Film, der bei weitem der beste Pasolinis ist, kommt das Prestige seiner Hauptdarstellerin zugut, einer Maria Callas mit Diva-Allüren, die fähig ist, die expressive Kraft ihres Körpers zu verinnerlichen, bis sie sie plötzlich in einer Geste oder einem Fluch ausbrechen lässt.« (Freddy Buache)
Drehbuch: Pier Paolo Pasolini, nach der Tragödie von Euripides
Kamera: Ennio Guarnieri
Musik: Pier Paolo Pasolini
Schnitt: Nino Baragli
Mit: Maria Callas (Medea), Laurent Terzieff (der Zentaur), Giuseppe Gentile (Jason), Massimo Girotti (Kreon), Margareth Clementi (Glauke), Anna Maria Chio (Schwester)
110 Min., Farbe, 35 mm, I/d/f