Kurz bevor die «Film-im-Film»-Thematik zum Standardmotiv des modernen Kinos (und natürlich der Videokunst) erstarrte, schuf Allen mit The Purple Rose of Cairo den gedanklichen wie sinnlichen Höhepunkt filmischer Selbstreflexion, wie sie in Buster Keatons unvergleichlichem Sherlock Junior (1924) vorbereitet worden war. In der Zauberlaterne Kino findet Cecilia aus der harten Realität der Depressionszeit und trifft dort auf die verkörperlichte Leinwandrolle Tom Baxter, der sich auf die pirandelleske Suche nach seinem Darsteller Gil Shepherd macht. «Purple Rose, die schönste Liebeserklärung, die je an das Kino, den Film, seine Stars und seine Zuschauer gerichtet war, ist ein sensibles, kluges und liebevolles Meisterwerk (...), und vielleicht das Juwel unter Allens Filmen: so intelligent und filigran wie Zelig, so ästhetisch vollkommen wie Manhattan, so leicht wie Midsummer, so bittersüss wie Annie Hall, so komplex wie Stardust und so poetisch und herausfordernd wie Love and Death.» (Hans Gerhold)
Drehbuch: Woody Allen
Kamera: Gordon Willis
Musik: Dick Hyman
Schnitt: Susan E. Morse
Mit: Mia Farrow (Cecilia), Jeff Daniels (Tom Baxter/Gil Shepherd), Danny Aiello (Monk), Dianne Wiest (Emma), Van Johnson (Larry), Deborah Rush (Rita), John Wood (Jason), Milo O'Shea (Pater Donnelly), Stephanie Farrow (Cecilias Schwester), Zoe Caldwell (die Gräfin)
81 Min., Farbe + sw, 35 mm, E/d/f, 12 J