Jarman präsentiert Shakespeares verwickelte Komödie von Zauberei, Rache und politischer Manipulation in einer Form, die einerseits treu dem Geist des Stückes folgt und andererseits ein originelles Spektakel ist. Die Handlung des Stücks bleibt in ihrer Grundstruktur erhalten: der Zauberer Prospero lebt mit seiner Tochter Miranda, seinem monströsen Diener Caliban und dem Luftgeist Ariel auf einer einsamen Insel, auf der er sine Feinde in einem Sturm stranden lässt. Ein Spiel der Widersprüche, eine betrügerische Mixtur «süsser Musik» und klirrender Missklänge, von Hässlichkeit und Schönheit, Magie und Alltäglichkeit.
«Jarmans Version von des Barden letztem Akt, (...) in verfallenen Abteien und Herrschaftssitzen so grossartig aufgenommen wie Piranesis Visionen von Roms Ruinen, verwandelt schale Camp-Atmosphäre in absurde Comedy: Bis der Film am Ende zu Monty Python pur verkommt - ein Cabaret mit Elizabeth Welch, die "Stormy Weather" singt - ist es ein verblüffend gut funktionierendes fröhliches Nach-Spinnen des Stücks mit seiner ganzen Gedanklichkeit. Generationen und Einflüsse prallen aufeinander - Caliban als edwardianischer Butler, Ariel als schwule Vision und Prospero als Figur à la William Blake - doch alles ist aus einem Guss, inszeniert wie eine Zaubershow.» (Adrian Turner, Time Out)

Drehbuch: Derek Jarman, nach dem Theaterstück von William Shakespeare
Kamera: Peter Middleton
Musik: Wavemaker (=John Lewis, Brian Hodgson)
Schnitt: Lesley Walker

Mit: Heathcote Williams (Prospero), Toyah Willcox (Miranda), Jack Birkett (Caliban), Karl Johnson (Ariel), David Meyer (Ferdinand), Peter Bull (Alonso), Neil Cunningham (Sebastian), Richard Warwick (Antonio), Ken Campbell (Gonzalo), Christopher Biggins (Stephano), Peter Turner (Trinculo)

96 Min., Farbe, 35 mm, E/d