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Wenn die Kraniche ziehen
(Letjat shurawlij)
Michail Kalatosow (UdSSR 1957)

Die Geschichte einer vom Krieg zerrissenen Liebe: Veronika lässt sich von dem intellektuellen Bruder ihres Verlobten, einem Drückeberger, verführen, während Boris an der Front stirbt. Der sensibel gestaltete Film des vormaligen Dokumentaristen Michail Kalatosow war einer der wenigen Welterfolge des
sowjetischen Kinos der fünfziger Jahre. Seine Wirkung verdankt er vor allem seiner
selbstkritisch-patriotischen Sicht bei nur geringer politischer Lehrhaftigkeit sowie der
wunderbaren Kameraarbeit.
«Der Film zeigt, was im damaligen Sowjetfilm durchaus ungewöhnlich war, den "grossen vaterländischen Krieg" nicht als heldisches Erlebnis des Kollektivs, sondern als bedrückenden Konflikt des Individuums. Er macht deutlich, dass auch der Sieg Boris nicht sein Leben wiedergeben oder das zerstörte Leben von Veronika heilen kann. Er betont das nachdrücklich in der einzigen Frontszene, die er enthält. Sie schildert den Tod von Boris, und sie zeigt in einer furiosen Montage eine Vision des Sterbenden: Er sieht seine Hochzeit mit Veronika, das Glück, das er nie erleben wird.
Formal bestimmt die artistische, sich manchmal fast verselbständigende Kameraarbeit Urussewskis den Film. Er schwelgt in lyrischen Grautönen, wagt raffinierte Schwenks und kühne Kamerafahrten (etwa beim Auszug der Truppen). Eine herausragende Leistung bot auch die Hauptdarstellerine Tatjana Samoilowa.» (Reclams Filmführer)

Drehbuch: Wiktor Rosow, nach einem eigenen Bühnenstück
Kamera: Sergej Urussewski
Musik: Moisei Vaynberg [=Michail Wainberg]
Schnitt: Marija Timofejewa

Mit: Tatjana Samoilowa (Weronika), Alexej Batalow (Boris), Wassili Merkurjew (Fjodor Iwanowitsch), Alexej Schworin (Mark), Swetlana Charitonowa (Irina), Konstantin Nikitin (Wolodja), Valentin Subkow (Stepan), Antonina Bogdanowa (Grossmutter)

95 Min., 35 mm, Russ/d/f, J/12

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
13.4.1998
18:00
Di.,
21.4.1998
20:30