Brasilien im 19. Jahrhundert. In einem Dorf kommt ein neuer Pfarrer an, Padre Simão Bacamarte. Von den Autoritäten des Orts wird er respektvoll begrüsst. Der Padre beginnt, ein Haus, eine Anstalt für geistig Kranke, für die Verrückten, zu bauen - für diejenigen, die aus eigener Kraft nicht über ihr Schicksal entscheiden können. Bald werden sich alle Einwohner des Städtchens in dieser "casa verde" wiederfinden, die Autoritäten inbegriffen. Der Verdacht kommt auf, dass der eigentlich Verrückte der Padre ist. Er wird am Ende und nach einem Aufstand alleine in seiner "casa verde" sitzen. Nelson Pereira dos Santos treibt ein allegorisches Spiel. Er setzt sich mit der Macht von Ideologien auseinander und mit der Frage, ob denn jemand über die absolute Wahrheit verfügen könne (wo sich doch die Behauptung, wer "normal" und wer "verrückt" ist, ständig ändert in diesem Film). Sein Film zeigt Brasilien, das Land unter einer Militärdiktatur, als ein Irrenhaus, dem alle Vernunft und Logik abhanden gekommen sind.
Drehbuch: Nelson Pereira dos Santos, nach einer Erzählung von Machado de Assis
Kamera: Dib Lutfi
Musik: Guilherme Magalhães Vaz
Schnitt: Rafael Justo Valverde
Mit: Nildo Parente (Padre Simão), Isabel Ribeiro (Evarista), Arduíno Colasanti (Porfirio), Irene Stefânia (Luzinha), Nelson Dantas, Ana Maria Magalhães, Manfredo Colasanti
100 Min., Farbe, 35 mm, Bras/e