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Le journal d’une femme de chambre
Luis Buñuel (Frankreich/Italien 1964)

BUCHPRÄSENTATION: «ICH HABE IN MEINEN TRÄUMEN GELEBT: ERINNERUNGEN»
Gespräch und Lesung mit Ralph Eue, ca. 30'

Michel Piccoli stand zeit seines Lebens im Rampenlicht des europäischen Kinos, wobei er sich als Antistar sah und nur ungern Auskunft über sich selbst gab. In seinen Erinnerungen «J’ai vécu dans mes rêves», die auf seinem Briefwechsel mit dem ehemaligen Cannes-Präsidenten Gilles Jacob basieren, zeigt sich Piccoli als ein Schauspieler, den die Lust am Ausprobieren, an der Verwandlung und am Nonkonformismus stets vorantrieb. Vergangenes Jahr ist das Buch auf Deutsch erschienen, in der Übersetzung von Filmpublizist und Kurator Ralph Eue. Im Filmpodium stellt er Piccolis Memoiren vor und gibt eine Einführung in ein zentrales Werk der Retrospektive, Le journal d’une femme de chambre. Abgerundet wird der Abend durch eine Lesung einiger Auszüge aus dem Buch.

Anschliessend LE JOURNAL D’UNE FEMME DE CHAMBRE
«Célestine, ein 32-jähriges Zimmermädchen aus Paris, tritt ihre Stelle auf einem herrschaftlichen Anwesen von einer angesehenen Familie aus der Normandie an. Diese besteht aus Herrn Rabour, einem alten Mann mit fetischistischen Neigungen, Frau Monteil, seiner verbitterten und puritanischen Tochter, und Herrn Monteil, dem sexuell frustrierten Schwiegersohn, der von Frauen und der Jagd besessen ist. Und da gibt es noch Joseph, den Hausmeister mit gewalttätigem Temperament und rechtsextremen Ansichten. Die Ankunft der intelligenten und scharfsinnigen Célestine sorgt bald für Unruhe unter den Bewohner:innen ...» (Carlotta Films)

«Das Haus, in dem die junge Frau arbeitet, ist wie ein luxuriöses Gefängnis, in dem Buñuel genüsslich alle Vertreter einer Gesellschaft eingesperrt hat, die er verabscheut: die Bourgeoisie, die unfähig ist, Freude zu empfinden, die honigsüssen und frustrierten Kirchenleute (…) und das kleingeistige, arglistige und grausame Volk der extremen Rechten. (...) Die zynische Distanziertheit von Jeanne Moreau wirkt hier Wunder. Das ‹Merde!›, das sie ohne Vorwarnung mit unverschämter, kristallklarer Stimme ausstösst, ist diesbezüglich ein wahrer Genuss.» (Marine Landrot, Télérama, Jul 2017)

Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière, nach dem Roman von Octave Mirbeau
Kamera: Roger Fellous
Schnitt: Louisette Hautecœur, Luis Buñuel

Mit: Jeanne Moreau (Célestine), Georges Géret (Joseph), Michel Piccoli (M. Monteil), Daniel Ivernel (M. Mauger), Françoise Lugagne (Mme Monteil), Jean Ozenne (M. Rabour), Dominique Sauvage (Claire), Bernard Musson (Küster), Jean-Claude Carrière (Pfarrer), Muni (Marianne), Gilberte Géniat (Rose)

97 Min., sw, DCP, F/d

Veranstaltungsdatum
Vergangene Events:
Mi., 3.12.2025 18:00
Gespräch und Lesung mit Ralph Eue, ca. 30', anschliessend Le journal d'une femme de chambre
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