Ildikó Enyedi zu Gast
Gespräch in Englisch, 50'; im Anschluss an My Twentieth Century
Trotz der Caméra d’Or in Cannes 1989 für ihren Spielfilmerstling My Twentieth Century wurde Ildikó Enyedi hierzulande erst durch Body and Soul (2017) einem etwas breiteren Publikum bekannt. Martin Girod wird sich mit ihr über ihre ungewöhnliche Karriere ausserhalb der ausgetretenen Pfade unterhalten und über die Faszination, die von ihren eigenwilligen und zutiefst poetischen Filmen ausgeht.
Zum Film: «1879. Während in New Jersey Thomas Alva Edison Menlo Park im Licht der neuen Glühbirnen erstrahlen lässt, beginnt in Budapest, im tristen, fernen Europa, für die Zwillinge Dora und Lili eine licht- und freudlose Kindheit. Auf wundersame Weise voneinander getrennt, gehen sie bald unterschiedliche Wege: Dora reüssiert als Hochstaplerin, Lili schliesst sich einer Anarchistengruppe an. In der Silvesternacht 1899 kreuzen sich ihre Lebensläufe, ohne sich zu berühren, im Orientexpress. Was sie verbinden wird, ist Z, ein weitgereister Gentleman, der nicht ahnt, dass er mit zwei Frauen eine Liaison hat statt mit einer ...» (Berlinale, 2018)
Zwei gegensätzliche Schwestern und Edisons Erfindung des elektrischen Lichts werden für Enyedi zu drei «roten Fäden» durch das Jahrhundert. Souverän jongliert sie dabei mit Fiktion und Dokumentarischem, mit Zeit- und Realitätsebenen. (mg)
Drehbuch: Ildikó Enyedi
Kamera: Tibor Máthé
Musik: László Vidovszky
Schnitt: Mária Rigó
Mit: Dorota Segda (Dóra / Lili / Anya), Oleg Yankovskiy (Z), Paulus Manker (Otto Weininger), Péter Andorai (Thomas Edison), Gábor Máté (K), Gyula Kéry (ékszerész)
100 Min., sw, DCP, Ung/e