Im Zwiegespräch aus zwei ganz unterschiedlichen Filmen ein stimmiges Duett machen – das ist das Prinzip des Filmpodium-Formats «Double Bill on Double Bill».
«Zwei junge Witwen erziehen in Fanny Hursts kontroversem Roman-Bestseller Imitation of Life (1933) gemeinsam ihre beiden Töchter. Die eine gehört zur weissen Mittelschicht, die andere ist eine schwarze Angestellte. Es bleibt offen, ob es sich bei dabei um eine plumpe Stereotypisierung handelt oder einen subversiven Kommentar zur Klassen- und Rassenfrage in Amerika. Unser Gespräch vergleicht die beiden Verfilmungen von John M. Stahl (1934) und Douglas Sirk (1959). Im Kontext der zeitgenössischen Debatte um kulturelle Aneignung wollen wir sowohl der Darstellung von lesbischem Begehren und dem Phänomen des «Passing» nachgehen, wie auch danach fragen, was es im Kino heisst, in Imitationen des Lebens verstrickt zu sein.» (Elisabeth Bronfen).
Solchen und vielen anderen Verbindungen gehen die Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen und der Medienwissenschaftler Johannes Binotto im Gespräch nach und zeigen wie die zwei Filme ein verblüffendes Paar bilden, über zeitliche und räumliche Distanz hinweg.